Was hat das mit Klassischer Musik zu tun??? ;-)
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten: Bei der ersten liegt das Grillgut über der
Wärmequelle. Es wird also nur mit Unterhitze gegart. Das ist bei den meisten
Holzkohlegrill der Fall. Allerdings sind heute auch Holzkohlengrills im Handel, bei denen
die Glut hinter den Grillspießen liegt, die sich horizontal oder vertikal drehen können. Bei
elektrisch oder mit Gas beheizten Grillgeräten strahlt die Hitze von einer Heizfläche oder
einem Infrarotstrahler von oben auf die Grilladen. Hier gart also nur die Oberhitze. Ganz
gleich nach welcher Methode gegrillt wird, wichtig ist immer die Strahlungshitze. Denn
sie gart, und nicht die sie umgebende Luft. Darum ist auch das Grillen im Freien möglich.
Darum öffnet man beim eingebauten Grill die Backofentür. Und darum haben alle
Elektrogrills kleine Luftschlitze. Allerdings ist auch hier das richtige Maß wichtig. Wer
draußen grillt, sollte immer darauf achten, daß kein unnötiger Luftzug entsteht. Denn Zug
verhindert die gleichmäßige Wirkung der Strahlen und entzieht somit Wärme, was
längere Garzeiten zur Folge hat. Ebenso verlängern sich die Garzeiten, wenn das Grillgut
nicht trocken ist. Feuchtes Fleisch läßt die Infrarotstrahlen nicht so gut durch. Es kann
sich keine Kruste bilden, der Saft tritt aus, das Fleisch wird trocken.
Bei welchen Temperaturen grillt man?
Die Strahlungshitze an der Oberfläche sollte etwa 175 Grad betragen, damit eine gute
Krustenbildung ermöglicht wird. Um diese Temperaturen zu erreichen, muß die Hitze der
Heizschlangen zwischen 400 und 750 Grad liegen, die der glühenden Holzkohle bei etwa
600 Grad. Machen Sie bitte niemals den Fehler, nur um schneller zu grillen, die Glut mit
einem Blasebalg anzuheizen, bis sie weißglühend ist. Sie kann dann Temperaturen von
weit über 1000 Grad erreichen, und Ihr schönes Fleisch würde unweigerlich verbrennen.
(Der Blasebalg ist lediglich dazu da, um der gerade brennenden Holzkohle Sauerstoff
zuzuführen. Sobald die Holzkohle von einer dünnen weißen Schicht überzogen ist, wird
der Blasebalg nicht mehr gebraucht.)
Die Temperaturen im Fleischinneren richten sich nach dem gewünschten Garzustand:
1. blutig oder blutrot (franz.: bleu oder saignant, engl.: underdone), Temperaturen im
Inneren je nach Fleischart 45 bis 60 Grad.
2. halbgar oder rosig (franz.: à point, engl.: done oder medium), Temperaturen im
Inneren je nach Fleischart 60 bis 70 Grad.
3. durchgebraten (franz.: bien cuit, engl.: well-done), Temperaturen im Inneren je
nach Fleischart 75 bis 85 Grad.
Woher weiß man nun, wie warm es in dem Braten ist? Ganz einfach: Man misst die
Temperatur! Unentbehrlich dafür sind Fleisch- oder Grillthermometer. Man steckt sie mit
der Spitze bis in die Mitte des Fleisches und beobachtet jetzt nur noch den Zeiger auf der
Temperaturskala. Genau in dem Augenblick, wo der Zeiger die gewünschte Angabe
erreicht hat, ist Ihr Steak, Braten oder jedes beliebige andere Stück Fleisch fertig zum
Servieren.
Auf welche Entfernung wird gegrillt?
Die Temperatur ist auch abhängig von der Entfernung des Grillguts zur Strahlungsquelle.
Grundsätzlich kann man sagen: Dünne Stücke werden nah an Heizstäbe oder Glut gelegt,
dickere je nach Stärke weiter entfernt. Denn logischerweise ist die Hitze nahe der Stäbe
oder der Glut am stärksten, das Grillgut wird schneller gebräunt, und die Hitze kann
rascher bis zur Mitte durchdringen. Bei umfangreichen Stücken muß der Abstand größer
sein, denn sonst verbrennt die Außenschicht, während das Fleisch im Inneren noch roh
und kalt ist. Der polnische Professor Damazy Jerzy Tilgner hat im Institut für Technologie
Tierischer Produkte in Danzig durch zahlreiche Versuche die optimale Temperatur und
den optimalen Abstand ermittelt: Bei 2,5 cm dicken Fleischstücken (Koteletts und
Steaks) und einem Abstand von 5 cm beträgt die Außentemperatur 200 Grad, bei 5 cm
dicken Stücken und einem Abstand von 8 cm 175 Grad. Unter 175 Grad darf nicht gegrillt
werden. Die Krustenbildung ist sonst schlecht. Um ein gleichmäßiges Garen zu
erreichen, sollten die einzelnen Fleischstücke möglichst gleich dick sein Dünnere Teile
trocknen sonst aus, während die dickeren noch garen müssen.
Guten Appetit!!!!!!!!!!!